Liegeradecke

Velomobildesign


Auf dieser Seite will ich allgemeine Designkriterien für Velomobile darstellen. Nicht alles beruht auf eigenen Erfahrungen. Ich habe auch fremdes Wissen aus Gesprächen und Literatur mitverwendet um möglichst umfassend die wichtigsten Designkriterien für meine Projekte darzustellen.

Grundlagen

Was ist ein Velomobil?

Der Begriff Velomobil wurde dem Hörensagen nach von Dovydénas (Russland) in seinem Buch "Velomobile" geprägt. Ich verstehe unter einem Velomobil ein Fahrzeug mit folgenden Kriterien:

Es gibt mehrere Möglichkeiten und Konzepte, diese Grundvoraussetzungen zu erfüllen. Alle haben Vor- und Nachteile. Das Ergebnis kann immer nur ein Kompromiss sein.
Manchmal kann es sinnvoll sein, ein Velomobil mit einem Elektroantrieb auszurüsten. Dieser kleine Assistent ermöglicht vielleicht dann erst, das Velomobil für den täglichen Weg zur Arbeit einzusetzen, wenn der Weg sonst zu weit wäre.

Fahrzeugtypen, -Kaulquappe oder Frosch

Um Technik und Konstruktionsweise des Fahrwerks geht es hier nur am Rande. Wichtig ist die Unterscheidung in Zwei-, Drei- oder Vierrädrige Fahrzeuge. Je mehr Räder, desto grösser der Rollwiderstand und desto grösser die Kippstabilität. Ein Zweirad erreicht beste Kurvenlage und geringsten Rollwiderstand auf guten Strassen, ist jedoch mit einer Wetterschutzverkleidung an böigen Tagen oder auf schlechten Wegen (Sand, Schnee) schwer zu handhaben. Auch beim Beladen kann ein Zweirad schneller umkippen.

Ein Vierrad ist aufwendig zu konstruieren. Alle vier Räder müssen bei unebenem Gelände immer der Strasse folgen können. Die Achsen müssen also sehr beweglich sein.

Der beste Kompromiss ist das Dreirad. Hier gibt es zwei Grundtypen: Zwei Räder hinten wird "Frog-Design" genannt, zwei Räder vorne nennt man "Tadpole-Design".

Der Antrieb, -Leisetreter bevorzugt

Der Antrieb durch reine Muskelkraft muss naturgemäss mit wenig Energie auskommen. Einen hohen Wirkungsgrad erreichen hier bis dato nur handelsübliche Fahrradketten-Antriebe. Für die Wahl Nabenschaltung oder Kettenschaltung ist der Wirkungsgradunterschied vernachlässigbar.

Eine Nabenschaltung ist einfacher zu bedienen und wenig wartungsaufwendig, aber schwerer. Das Gewicht ist besonders in Hinblick auf eine Federung interessant: Ein gefedertes Hinterrad ist starken Vibrationen ausgesetzt. Eine schwere Nabe erzeugt hier hohe Kräfte, die zu frühzeitigem Verschleiss führen kann. Ausserdem wird das Ansprechverhalten der Federung bei kleinen Unebenheiten schlechter.

Die Kettenschaltung hat Gewichtsvorteile, ist aber schwieriger zu bedienen und muss öfter nachgestellt werden.

Für alle Kettenantriebe gilt: Eine verschmutzte Kette führt zu deutlichen Wirkungsgradverlusten! Die Kette sollte also möglichst gekapselt sein.

Um mit der begrenzten Antriebsenergie auszukommen, muss das Velomobil möglichst leicht sein. Die Leichtbauweise ist eine der grössten Herausforderungen beim Velomobilbau.
Ebenfalls günstig ist eine gute Aerodynamik. Also niedrige, gestreckte Form, glatte Oberfläche und kleine Strinfläche.

Komfort, -ohne Kompromisse

Der Komfort für den Fahrer muss in einem Velomobil nicht geringer sein als in einem Auto. Er soll sogar gleichwertig oder höher sein, da man in einem Velomobil nicht nur passiv sitzt (wie im Auto), sondern hohe Bewegungsleistung erbringt.

Das Fahrwerk sorgt durch seine Federung für Komfort auf schlechten Strassen. Ein Federweg von 5-10 cm ist hier wichtig, aber auch weniger führt schon zu einer deutlichen Erhöhung des Komforts. Auch die Masse des Gepäcks muss zu den gefederten Teilen des Fahrzeugs gehören. Also keine Gepäckträger an der Federschwinge anbauen!

Besondere Aufmerksamkeit verdient der Fahrersitz. Er muss gleichzeitig fest sein, um ein Wiederlager für die Beinkraft zu bilden, und bequem sein, um auch auf langen Strecken ausreichend komfortabel zu sein. Ein Spannsitz ist hier optimal. Die Rückenlehne sollte belüftet sein, idealerweise indem ein variabler Luftstrom den Rücken entlang nach oben geleitet wird.

Das Innenraumklima ist beim Velomobil viel schwieriger zu kontrollieren, als beim Auto. Zum einen, weil aktive Klimaanlagen nicht zum Einsatz kommen können, und zum anderen, weil der Fahrer selbst durch seine Wärmeabgabe und Schweissverdunstung das Innenraumklima permanent verändert. Eine Heizung ist völlig überflüssig. Dringend notwendig ist ein ausgeklügeltes Belüftungssystem.

Wetterschutz, -der Wetterfrosch kann einpacken

Der Wetterschutz ist auch ein wichtiger Bestandteil des Komforts. Gleichzeitig ist er das wichtigste und aufwendigste Merkmal jedes Velomobils.

Wetterschutz kann man erreichen, durch:


Wichtig ist eine gute Rundumsicht und gute Sichtbarkeit auch bei wiedrigen Witterungen. Die Verkleidung darf das Ein- und Aussteigen nicht wesentlich behindern. Bei warmem, trockenem Wetter ist eine geschlossene Verkleidung unangenehm. Daher halte ich eine Verkleidung im Cabriostil für die praktikabelste Lösung.

Gestaltungsprinzipien, -das Auge verwöhnen



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