Liegeradecke

Kleine Ideenschmiede

Gedankenaustausch mit Hanno Hirsch zum Nebeneinandem

Daß komplexe Konzepte, wie das für ein Nebeneinandem nicht von allein entstehen, ist wohl klar. Ein Gedankenaustausch mit anderen HPV-lern ist da sehr wertvoll. Besonders wertvoll ist mir da die Diskussion mit Hanno.


> Ich schau mir gerade deine Page mit dem Wunsch-HPV an. Da hast du dir aber
> Muehe gegeben mit den Konstruktionszeichnungen.
> Im Grossen und Ganzen teile ich soweit deinen Wunsch (die Gedanken), wobei
> ich fuer mich erst nochmal mir klarmachen muss, ob ich sowas ueberhaupt
> brauche (brauchen kann).
> Das Geraet ist ja zunaechst mal ziemlich gross (vergl. mit einem Fahrrad).
Vergleiche mit zwei Alleweder oder Leitra oder LWB. Eine Leitra alleine ist auch schon 89cm breit und das ist doch das einzige Maß, das wichtig ist!
...
Von der Theorie zur Praxis, ich wills jetzt genau wissen: Komme ich mit einem 1 Meter breiten Rad überall durch oder nicht? Dazu habe ich heute einen LANGZEITVERSUCH gestartet! Du kennst doch sicherlich diese Schaumstoff-Isolationsrohre zur Isolation von Warmwasserleitungen? Sind genau 1 Meter lang. Hab ich mit Kabelbinder quer am Gepäckträger meines Liegers befestigt. Das tut im Berührungsfalle niemandem weh! Heute bin ich damit schon mal in die Innenstadt gefahren und es wurde nirgends zu eng. Beurteilen kann ich den Versuch aber noch nicht.
>Wegen der Breitendiskussion, ich geb meine Bedenken auf, ich denke, dass ich
>auch auf meinen täglichen Wegen mit 1m Breite durchkomme.
Ich überlege noch, das Nebeneinandem noch grösser zu bauen (2,60x1,20x1,20m wie das Twike) weils sonst doch ganz schön eng ist in der Kabine und das ist auf weiten Strecken nicht sehr komfortabel.
>wird dann zwar komfortabel, aber die Strecken werden subjektiv durch das >Mehrgewicht/Mehrwiderstand noch weiter.
>simplify, simplify. Da kommst du sonst in so eine Autofahrer-Spirale. Das
>Fahrzeug muss groesser (und schwerer) werden, dann ist es komfortabler und
>sicherer. Irgendwann kommst du zum Schluss, dass das Sofa nicht mehr human
>powered mit genuegend fun zu bewegen ist. Ich habe festgestellt, alles was
>gross und schwer ist, hat die Tendenz, nicht so oft benutzt zu werden

>Vielleicht sollten wir mal zusammentragen, worauf es bei dem
>Nebeneinandem ankommt:

Gute Idee, ein Lastenheft zu erstellen!

- Sozialkomponente: Kontakt zu Stoker/in und zur Umwelt problemlos möglich.
- beweglich: nicht breiter als 1 m
- alltagstauglich: Vollverkleidung, mit 40-50% Cabrioanteil, aerodynamisch und möglichst kleine Stirnfläche
- sicher: durch Knautschzonen; Überrollkäfig, der frontale und seitliche Angriffe von den Fahrern abhält
- tourentauglich: komfortabel und hohe Gepäckkapazität, Bordelektronik campingplatztauglich
- zuverlässig: robuster Aufbau und leichte Reparierbarkeit
- transportabel: Handgriff vorne zum hinterherziehen ?
- leicht: unter 50 kg, optimal 40 kg oder weniger ?
- schnell: durch gute Aerodynamik, wichtiger: gute Bergsteigefähigkeit durch gute Schaltung ab Übersetzung 1:1 auf 20 Zoll-Räder.

 

>zum Gewicht: du meinst 40-50 kg? Wenn das Gerät zu
>schwer wird, hat es die Tendenz, nicht benutzt zu werden (fahren wir doch >lieber mit 2 einzelnen bikes).

Ja, das Gewicht ist schon ein Problem, aber von 40-50 kg lasse ich mich auch nicht abschrecken.

>Is für ein Dreirad in Mittelflachdeutschland ja auch o.k. Dann fährt >man halt die Berge mit 2-5 km/h rauf.

könnte passieren :-(
Zunächst einmal finde ichs wichtig, daß man überhaupt raufkommt, ohne schieben zu müssen. Also gute Schaltung nötig. Schön wärs natürlich, wenns auch flott ginge.
Wenn ich mir mal so ersatzweise bildlich vorstelle, daß ich vier 10 Liter Eimer voll Wasser mit einem Karren einen Berg raufschiebe, kommt mir das kalte Grausen....ist doch ganz schön viel!
Es nützt ja nichts, bei einem so umfangreichen Projekt muß man mit jedem Kg geizen, davon hast Du mich überzeugt!

>Man sollte sich nochmal ganz klar werden, für was man das device
>braucht, wir sind schon einen Schritt zu weit, die Fearures zu formulieren.
>gut, für was will ich so ein Ding:

>- Ich will mal mit Liegeradunerfahrenen eine Runde um den Block
>drehen, damit die mal das Feeling bekommen und keine Angst vorm umkippen haben.
Okay, geht mit jedem (dreirädrigen) Tandem
>- Ich will in die Innenstadt gurken und sonstwo für Besorgungen und
>das auch mit Autoverwöhnten Leuten, bei jedem Wetter und Tageszeit,
>=> also Vollverkleidung, aber was is mit Parkplatzprobleme?

Den Komfort will ich auch, damit ich erst gar nicht auf die Idee komme, mir ein Auto zuzulegen ;-)
über Parkplatzprobleme hab ich mir noch nie Gedanken gemacht. Hhmm..., kann man für ein Fahrrad ein Knöllchen bekommen? Dürfte kaum möglich sein, da kein Nummernschild.
Ansonsten ists nicht breiter als ein großes Motorrad, und das darf auch überall stehen, wos nicht allzusehr stört.
Also ist mir wohl jeder Laternenpfahl zu Parken recht.
>- weniger wichtig für mich mal damit auf Grosse Reise gehen.

Da unterscheiden wir uns also.

>- Ich will auch mal allein mit durch die Gegend zuckeln, weil das
>Gerät wohl mein wetterfestestes sein würde und auch zum Leute abholen.
>=> Alleinfahren/Gewichtsproblematik

Dito, non veto (kaputtes Latein)

>also fasle ich mal die Schlüsse draus zusammen:
>- Vollverkleidung, alltagstauglich
>- nicht über sagenwamal 40 kg (der cw-Wert musses halt wieder rausholen)
cw dürfte ja noch gehen, aber was ist mit dem cwA? Die Stirnfläche dürfte kaum unter 1 Quadratmeter zu bekommen sein!
>- Cabrio-Option
>- Diebstahlschutz
>- muss gut aussehen (boah - goil - Koeffizient) !!!
>sind ja gar nicht so viele Anforderungen.

Wichtig finde ich passive Sicherheit und daß es leicht reparabel ist, auch nach Unfall.

Meine Vorstellungen zur Verkleidung des Nebeneinandems sind jetzt auch schon konkreter. Eine Frontscheibe entfällt, was viel Ärger und Gewicht spart. Front- und Heckpartie wie gehabt. Heck sogar bis über den Kopf, wobei ab Schulterhöhe nach hinten offen, damit die Luft voll durch kann. Im Fahrerbereich fest angebrachte Seitenwände nur bis Sitzhöhe. Der Teil, der die Fahrerkabine abdeckt, ist in der Mitte zwischen den Fahrern knickbar befestigt. Vorne und entlang der Seitenteile ein langer Reißverschluß (vom Schlafsack). So kann man die gesamte Fläche zusammenfalten und mittig senkrecht verstauen. Geschlossen geht die Verkleidung bis Höhe Nasenspitze. Ein Dachteil kann man von hinten über den Kopf klappen. Man guckt also durch eine Art Sehschlitz. Bei trockenem Wetter kann man soviel wegfalten, daß man gar nicht mehr in einer Verkleidung sitzt.
Tja dann wirds Zeit, daß ich mal meine Skizzen überarbeite. Diesmal werde ich versuchen, den KISS-Grundsatz zu beachten. Dadurch, daß die Verkleidung wohl kaum noch ins Gewicht fällt (3-5kg) dürfte ein Gesamtgewicht deutlich unter 40kg zu erreichen sein.
Auweia, das hört sich jetzt schon alles so fertig an, das muß ich doch erst mal bauen... Sonst glaube ich mir's selber nicht ;-)


 


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