Hier mein aktueller Entwurf des TriGo
Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit der Konzeption eines alltagstauglichen Velomobils mit zwei Sitzplätzen.
Das TriGo soll:
- Leicht sein, weil es ja mit Muskelkraft bewegt wird.
Die Leichtbauweise soll aber nicht zu Lasten der Stabilität und Langlebigkeit gehen und teure HighTech-Materialien sollen nicht verwendet werden. Also hab ich möglichst viele Funktionen schon in den Hauptrahmen integriert, die sonst mit Extramaterial (und -Gewicht) geschaffen werden müssten.
Die Verkleidung darf das Gewicht nicht wesentlich erhöhen, was mit meinem Elastic-Design aber unproblematisch ist.
- Sicher sein, da es ja im realen Strassenverkehr eingesetzt wird.
Die Sitzflächen liegen direkt auf den Hauptrahmenrohren auf. Dies ergibt eine niedrige Sitzposition. An den stabilen Hauptrahmenrohren lässt sich ein Sicherheitsgurt anbringen, die Zugbelastung dürfte ausreichen.
Die Sitzrückenlehne ist bis über den Kopf hochgezogen. Dadurch hat man eine Kopfstütze zum Schutz bei Auffahrunfällen sowie einen Überrollbügel.
Die Rückenlehne ist auch ein Kraftsammelpunkt. Von vorne wird der Fahrer seine Tretkraft hier abstützen, von hinten wird die Kraft der Hinterradfederung hier eingeleitet.
Die seitlichen Sitzstreben bilden einen zusätzlichen Schutz vor seitlichen Einwirkungen.
Die Rahmenlängsrohre sind bis vorne vorgezogen. Dies dient dem Frontalaufprallschutz. Das leicht gebogene Querrohr ganz vorne nimmt als Stosstange die härtesten Stösse elastisch auf.
Die seitlichen Längsrohre sind Seitenaufprallschutz und, zusammen mit dem vorderen Querrohr, Verkleidungsbefestigung.
- Viel Gepäck aufnehmen können und dieses auch vor Diebstahl schützen. Eine abschließbare Alukiste erscheint mir hier optimal. Diese ist im Heck angeordnet und nimmt die Bordelektronik (Akku, Rücklicht, Blinker, Alarmanlage, Radio) auf und bildet die Radkästen für die Hinterräder. Die Aussenform sollte schon die Heckpartie formen.
- Ein Tandem sein, aber auch gut alleine fahrbar sein. Beide Fahrer sollen sich gut unterhalten können, wozu die Sitze nebeneinander angeordnet werden.
- Bei jedem Wetter einsetzbar sein, also sowohl bei besonders heißem wie auch bei besonders ekligem. Hier ist eine sehr variable Verkleidung erforderlich, was sich mit meinem Elastic-Design leicht bewältigen lassen sollte.
Den vorderen, hinteren und unteren Teil der Verkleidung bilden Elemente aus Isomatte mit Wachstuch überzogen. Alle Teile sind abnehmbar mit Ösen und elastischen Schnüren an den Rahmenrohren befestigt. Der untere Teil ist besonders elastisch befestigt: Hier kann man gefahrlos den Verkleidungsboden bis zur Strasse runterdrücken. Dies dient dem Ein- und Ausstieg und ermöglicht so, die Verkleidung nach unten vollständig zu schliessen. Der hintere Teil wird durch die Alukiste ergänzt. Oberhalb des Vorderrades lässt sich noch eine Gepäckfläche installieren.
Der obere Kabinenteil der Verkleidung wird ähnlich wie ein Zelt ausgeführt werden. Zwei Alurohre, die vom Bug bis über den Kopf der Fahrer führen, bilden ein festes Dachgestänge. Sie sind jeweils mit Schlauchstücken an entsprechenden Gegenstücken schwingelastisch befestigt. Zwei Querrohre in Höhe der Tretlager und der Sitze ergänzen diese Anordnung zu einem vorderen und einem oberen Fensterrahmen. In diese werden Plexiglasscheiben eingesetzt. Die obere Scheibe lässt sich öffnen, indem sie nach vorne unter die vordere Scheibe geschoben wird. Im geschlossenen Zustand lässt sich die obere Scheibe bis unter die Augenhöhe der Fahrer herunterklappen, um die Sicht freizugeben. Eine schmale Windschutzscheibe, die dann von oben herunterklappt, bietet bessere Sicht bei Regen, da sie fast senkrecht vor den Augen der Fahrer steht.
Seitlich werden "Türen" aus Wachstuch mit Fenstern aus hochtransparenter Folie befestigt. Sie werden mit langen Reissverschlüssen versehen, wie sie in Zelten eingesetzt werden.
In gleicher Weise wird das Dach über den Köpfen der Fahrer gefertigt.
Bei gutem Wetter ist es unangenehm, in einer geschlossenen Verkleidung zu fahren. Daher kann man diese Verkleidung fast vollständig öffnen: Die seitlichen Türen lassen sich nach oben aufrollen und entlang der Alulängsrohre festbinden. Die Frontscheibe lässt sich bis Höhe Tretlager aufschieben und die Dachpartie lässt sich nach hinten aufrollen und festbinden. So sitzt man vollständig im Freien, ohne Teile demontieren zu müssen. Der jeweilige Umbau ist in Minutenschnelle erledigt.
- Auf jeder Straße fahrbar sein, Schlaglöcher oder Gebirgsstrecken eingeschlossen. Also Federung auf allen Rädern und eine Schaltung mit gutem Übersetzungsbereich. Ausserdem soll es nur 1 Meter Gesamtbreite haben, damit man überall durchkommt. Die meisten Radwege sind so benutzbar, eignen sich aber dann nur noch, um einem Stau auf der Strasse auszuweichen. Grundsätzlich halte ich die Strasse für den besseren Radweg.
- Schnell sein, also gute Aerodynamik. Die Formgebung der Verkleidung ist hier ausschlaggebend.
- Leicht zu warten und zu reparieren sein. Verschleissteile sollen leicht zu ersetzen sein. Dazu werden möglichst viele konventionelle Fahrradelemente verwendet. Also auch keine einseitige Radaufhängung. Alle Teile sollen danach ausgesucht werden, daß sie möglichst rund um den Globus instandgesetzt werden können. Notreperaturen sollen auch selbst ausgeführt werden können. High-Tech-Material ist hierfür ungeeignet. BMX-Material z.B. ist überall erhältlich.
- Vor Diebstahl und Vandalismus geschützt sein. Gegen Diebstahl hilft ein gutes Schloss und ein Peilsender (siehe Tips und Tricks), sowie Alarmanlage. Die Reissverschlüsse könnte man nach dem Weidezaunprinzip unter Hochspannung setzen. Gegen Vandalismus ist kein Kraut gewachsen. Die Isomatten/Wachstuch-Verkleidung ist aber sehr robust, weil elastisch und nachgiebig. Nachts hilft vielleicht eine Abdeckung mit dunkler Folie (Auto-Halbgarage), eine solche lässt sich auf der Unterseite der Alukiste auf einem Sonnenrollo-Mechanismus aufgewickelt fest montieren. Dann ist es nur ein Handgriff, das Velomobil abzudecken.
Soweit also meine Planungen. Bald werde ich das ganze dann auch bauen und anschliessend die Pläne veröffentlichen.
to be continued....